Skifahren/Snowboarden

Nahaufnahme mit Nikolai Schirmer

Es gibt nichts wie das Gefühl, an einem großen Hang kontrolliert durch Pulver zu gleiten oder einen großen Sprung zu landen.

Er ist ein Top-Shredder und Filmemacher. Wir stellen vor: unser Norrøna-Botschafter Nikolai Schirmer.

Nikolai! Du hast wirklich gute Vibes. Ich habe dich nur einmal zuvor getroffen, aber für mich hast du die Aura eines Zen-Buddhisten und eines elektronischen Indie-Musikers. Aber da ist auch etwas Verrücktheit dabei. Würde dich das richtig beschreiben? Wenn nicht, dann tu’ du es doch bitte für mich. 

Ich glaube, es ist einfacher, wenn du meine Aura beschreibst, da ich selbst völlig in ihr aufgehe, daher bleiben wir erstmal bei deiner Version.

Warum ziehen die Berge dich an?

Das ist bei mir auf einer rein emotionalen Ebene. Ich habe ein intensives Bedürfnis, Berge zu erklettern und abzufahren, die nach Spaß aussehen. Aber im Laufe der Jahre hatte ich dann alle diese fantastischen Erlebnisse in den Bergen, sodass sie mich jetzt auch auf rationale Weise anziehen: Ich weiß, dass ich in den Bergen glücklich bin.

Liegt das vielleicht an deiner Kindheit in Tromsø?

Tromsø ist von Bergen umgeben und diese Nähe hat bestimmt eine wichtige Rolle dabei gespielt, warum ich zuerst von ihnen angezogen wurde. Ich bin aber über das Skifahren zu den Bergen gekommen. Ich liebe Skifahren und um Ski zu fahren, muss man in den Bergen sein. Die reine Anziehungskraft der Berge kam erst später. 

 

Was für ein Gefühl gibt dir das Skifahren?

Skifahren gibt mir ein intensives Gefühl von Freiheit, Spaß und Leistung. Es gibt nichts wie das Gefühl, an einem großen Hang kontrolliert durch Pulver zu gleiten oder einen großen Sprung zu landen.

 

Anfang dieses Jahres bist du nach Lyngen gereist, um am Filmshoot für unsere neue Skitour-Kollektion teilzunehmen. Erzähl’ uns etwas über den Rest des Teams!

Merrick – ist wahrscheinlich die wildeste Mutter von zwei Kindern, die du finden wirst. Sieh’ dir den Film mal genau an, dann siehst du, wie radikal sie ist.

Asbjørn – ist die zweitwildeste Mutter von zwei Kindern. Nein, nicht wirklich. Er ist der Vater. Aber er ist auch radikal! Für das beste Skifahren und die verrücktesten Zitate kann man sich immer auf Asbjørn verlassen. Außerdem kocht er fantastisches Rindfleisch am Lagerfeuer.

 

Deine besten Insider-Tipps für eine Reise nach Lyngen?

Mein bester Insider-Tipp für eine Reise nach Lyngen ist, eine Angelrute mitzubringen! Auf diese Weise kann man den verrückten Preisen in norwegischen Supermärkten etwas besser entgehen.

 

Was sind deine Lieblingskleidungsstücke aus der Lyngen-Kollektion?

Ich habe den ganzen Shoot im Windstopper-Setup verbracht. Das Softshell-Gewebe war perfekt für die langen Missionen und es hat sich sogar im Regen überraschend gut gehalten! Vielleicht muss ich nächste Saison also vom Gore-Tex-Wagen abspringen.

Lyngen-Video ansehen

Du lebst zum Teil in Chamonix, warum? Und nenn’ uns bitte nicht die Klischees...

Ich bin eigentlich nur für Le Tof dort.

Was sind deine größten Errungenschaften als Sportler?

Wahrscheinlich der Geschwindigkeitsrekord im Øksehogget Couloir.

Was ist dein größter Traum?

Dass wir alle einen Weg finden, glücklich zusammenzuleben und Butters wie ein Snowboarder zu machen.

Du hast letztes Jahr deinen Universitätsabschluss in Jura gemacht. Herzlichen Glückwunsch!

Danke! 

Was ist deine Motivation als Anwalt?

Meine Motivation für das Jurastudium war ursprünglich, in einer NGO die Welt besser zu machen, aber dann hat sich das alles mit Skifahren und Filmen vermischt. Es stellt sich heraus, dass die praktische Anwendung der Menschenrechte als Rechtsanwalt auch ein großes Chaos ist. Jetzt habe ich mein Diplom erstmal in eine Schublade gelegt, aber vielleicht hole ich es eines Tages wieder heraus, wenn die Welt beginnt, meine Skifahrkünste und meine Filme zu hassen.

Was ist deine Motivation als Sportler?

Meine Motivation beim Skifahren ist vor allem, Spaß zu haben. Wenn ich keinen Spaß dran habe, dann mache ich es falsch und dann könnte ich genauso gut Rechtsanwalt werden und etwas Sinnvolles für die Welt tun. Auf jeden Fall sage ich das zu mir selbst, wenn ich da draußen keinen Spaß mehr habe!

Darüber hinaus ist es die Ebene eines professionellen Sportlers, auf der ich Fahrten hoher Qualität bieten will, die auf eine Art und Weise erfasst werden, die für die Skigemeinschaft relevant ist.

 

Erzähl’ uns mehr von deinen tollen Bildern und Filmen!

Danke, dass du sie toll findest! Ich genieße es wirklich, sie zu machen. Sie verleihen meinen Erlebnissen eine ganz andere Dimension, wenn ich sie einem Publikum nahe bringe. Das ist im Grunde genommen mein Dogma als Fotograf und Filmemacher: meine Erfahrungen mit einer Person, einem Ort oder einem Ereignis für den Zuschauer zum Leben zu erwecken. Und das gibt mir dieses fantastische Privileg, ständig auf der Suche nach interessanten Menschen, Orten und Ereignissen zu sein.

 

Wie würdest du als Norrøna-Botschafter deine Verantwortung für die Umwelt beschreiben?

Als Norrøna-Botschafter ist meine Umweltverantwortung, meine Einwirkung auf die Natur so gering wie möglich zu halten und dennoch Spaß zu haben, was wirklich sehr schwierig ist, da ich so viel reise. Glücklicherweise macht Norrøna es einfacher für mich, da sie es sich zum Ziel gesetzt haben, immer nachhaltige Produkte zu entwickeln. Und ich tue was ich kann als Bürger, indem ich mich auf politischer Ebene für nachhaltigere Lösungen in unserer Gesellschaft einsetze.

Es ist unglaublich, wie weit der menschliche Erfindergeist uns gebracht hat, und daher habe ich wirklich Hoffnung, wenn es um die Umwelt geht. Ich bin sicher, dass wir dieses Problem lösen können, bevor wirklich alles aus dem Ruder läuft. Wir müssen einfach nur immer weiter in die richtige Richtung gehen und bis dahin kaufe ich Tonnen von Klimakompensationen.

Welche Tipps möchtest du als mittlerweile erfahrener Profisportler denjenigen geben, die gerade erst anfangen?

Ich habe mich immer gefragt, wie zum Teufel man Skifahrer werden kann. Die Welt der Skifilme und Zeitschriften schien etwa drei Planeten weit von der arktischen Kleinstadt entfernt zu sein, in der ich aufgewachsen bin. Und als ich dann endlich mit der Unterstützung von Marken, die ich liebe, ein paar Winter überstanden hatte, wurde ich mir klar, dass ich im Grunde immer nur weiter Ski gefahren bin. Lasst euch nicht vom Erwachsenenleben einfangen, sondern gebt dem Skifahren Priorität. Außerdem muss euch der Profiteil des Skifahrens auch Spaß machen: die Wettbewerbe, das Filmen, die Fotoshoots. Professionelles Skifahren ist kein Pulverschneetag mit deinen Freunden. Du musst deinen Verpflichtungen nachkommen. Und nett zu allen sein, denn die Branche ist sehr klein.

Rechtsanwalt, Skifahrer und Künstler. Ich war schon beim „Hallo“ verloren. Bist du Single?

Ja, Mädels! Seht euch mein Profil auf Tinder oder auf welcher trendigen Dating-App auch immer an, sobald dieses Interview herausgekommen ist.

Was ist dein Lebensmotto? „Happy campers have more fun“

Ein Vergnügen mit Gewissensbissen? „Careless Whisper“ bei der Afterparty.

Der Soundtrack deines Lebens? In letzter Zeit ist es Gundelach.