Lifestyle

Die kleinen Abenteurer

Adventurers. Defined as a type of person looking for adventures. A person that has trouble settling down with the known and the familiar, that keeps seeking new places and new experiences. Once we were all adventurers.

Als das Wäldchen vor unserem Haus uns noch unendlich erschien. Als die Straße zur Schule bis zum Horizont reichte und die Sommerferien ewig andauerten. Als selbst die kleinsten Dinge unsere Neugier entfachten und wir alle Herausforderungen mit offenen Augen betrachteten. Jeder hat einen kleinen Abenteurer in sich, einzig die Definition des Abenteuers ändert sich mit der Zeit. 

Einer, auf den die Definition des Abenteurers auf jeden Fall zutrifft, ist Robert Caspersen. Als Kletterlegende und Expeditionsleiter stand er vor unzähligen einzigartigen Erlebnissen. Wir könnten über seine Expeditionen in die Antarktis reden. Über seine Kletterabenteuer in Patagonien oder seine Erstaufstiege an neuen Kletterrouten. Heute geht es jedoch um die allerersten Abenteuer und den riesigen Spielplatz, den wir „die Natur“ nennen. 

„Im Freien zu sein, gehört meiner Meinung nach zu unserer Natur. Wenn man die Evolution betrachtet, wird schnell klar, dass Menschen fast ausschließlich im Freien gelebt haben. Ich glaube, dass der Kontakt zur Natur eines unserer Grundbedürfnisse darstellt.“

Robert Caspersen

Die Natur hat in den letzten Jahren ziemlich viel Konkurrenz bekommen. Internet, Videospiele, Fernsehen. Man kann heutzutage viel mehr in den eigenen vier Wänden unternehmen. Doch im Haus der Caspersens findet sich kein Fernseher und es gibt immer noch ein Festnetztelefon, da die Kinder keine Handys haben.

„Digitale Unterhaltung ist heute in jedem Bereich unseres Zusammenlebens fest verankert. Mit unserer Entscheidung, auf einen Fernseher zu verzichten, wollten wir den Fokus auf andere Aktivitäten legen. Zum Beispiel lesen unsere Kinder sehr gern und verbringen viel Zeit im Freien." 

Robert kann sich nicht an einen bestimmten Auslöser erinnern, dem seine Liebe für die Natur entsprang: Irgendwie war dieses Gefühl einfach immer da. Bis er 16 Jahre alt war, kletterte er auf Bäume und Felsen. Dann entschied er sich, dass er höher hinaus wollte. Er denkt oft über die Komplexität nach, die die Natur bietet. 

„Die Natur ist nicht von Menschenhand optimiert, hier gibt es keine geplanten Spielplätze. Hier draußen findet man Abwechslungen, die sowohl die Kreativität als auch die Fantasie anregen. Außerdem steht man hier oft vor Herausforderungen, die Wissen und Lektionen für das ganze Leben vermitteln.“

Er möchte betonen, welche Vorteile es hat, wenn Kinder und Erwachsene gemeinsam an der frischen Luft sind. Zeit miteinander zu verbringen, kann man nicht mit Geld aufwiegen: Der Wert ist unermesslich höher. Man sollte auf keinen Fall die Vorteile unterschätzen, die auch Erwachsene aus der Zeit im Freien ziehen können. 

Kolsås ist ein beliebter Kletterfelsen. Robert bringt häufig seine Kinder mit, jedoch stets mit der Absicht, dass diese nicht nur das Klettern genießen, sondern den Ausflug im Ganzen.  

„Das Klettern ist nur der Bonus, wenn wir den Felsen erreicht haben.“ Es ist unser Ziel, schon auf der Anfahrt oder auf dem Spaziergang vom Bahnhof zum Berg großen Spaß zu haben. Wir kommen oft vom Weg ab und klettern dabei auf kleinere Felsen. Wir genießen die Aussicht und lassen uns das Mittagessen auf dem Gipfel schmecken, und dann kann jeder selbst über das Kletterpensum entscheiden. Manchmal macht es ihnen riesigen Spaß und manchmal spielen sie lieber auf andere Weise oder gehen auf Entdeckungstour. Man sollte nie vergessen, dass es wichtig ist, den Kindern ihren Freiraum zu lassen.“

Fürs Klettern am Kolsås benötigt man grundlegende Kletterkenntnisse. Außerdem muss man wissen, wie man auf der Route, auf der die Kinder klettern, eine Obersicherung macht. Bringen Sie auf jeden Fall Helme mit, da ab und an mal lockere Steine herunterfallen, die sowohl die Kletterer als auch die Menschen am Boden treffen könnten. Klettern hat seine Risiken, daher ist wichtig, dass Sie sich auskennen, bevor Sie Ihre Kinder an den Fels lassen. Dennoch bietet Klettern Ihnen und Ihren Kindern jede Menge Spaß und tolle neue Herausforderungen. 

Robert achtet darauf, dass bei den Ausflügen immer genug Proviant sowie Getränke dabei sind, und das seine Kinder passend gekleidet sind. Wer sich zufriedene Outdoor-Kids wünscht, sollte darauf achten, dass die Kinder stets voller Energie sind und sie nicht nass werden oder frieren. Erinnern Sie sich daran, als Sie jung waren und diese riesigen Anzüge tragen mussten, in denen man sich kaum bewegen konnte? Diese nervigen Handschuhe, die partout nicht in den Ärmeln stecken bleiben wollten? Oder die schwere Regenjacke, in der man immer so geschwitzt hat? Zum Glück hat sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren viel getan.

Auch Kinderkleidung ist heute leichter, weicher und atmungsaktiver. Als Eltern sollten Sie darauf achten, immer einen zweiten Satz dabeizuhaben. Bringen Sie Wechselsocken und -kleidung mit, falls eines der Kinder nass wird oder friert.

Robert Caspersen

Die freie Natur ist jeden Tag rund um die Uhr geöffnet und bietet jedes nur denkbare Wetter. Hinter den Büschen und Bäumen kann man immer noch tolle Abenteuer erleben, jeder Steinhaufen bietet unbegrenzte Möglichkeiten und selbst im eigenen Garten warten überall neue Entdeckungen. Kleine Abenteurer finden buchstäblich an jeder Ecke neue Abenteuer. Und für Erwachsene gibt es kein besseres Abenteuer, als die eigenen Kinder dabei zu begleiten …